[1] Des Morgens sprach ich von Begier zum Morgenwind,
Er sprach: vertraue fest auf deines Herren Huld!
[2] Das Morgen- und das Nachtgebet enthüllt den Schatz,
Geh' so nur fort, daß du zuletzt zum Liebchen kommst.
[3] Damit er Nichts von Liebe sprech', ist stumm der Kiel,
Weil die Beschreibung der Begier unmöglich ist.
[4] Aegyptischer Joseph, dich beschützet jetzt das Reich,
Den Vater frag', wie sehr er liebet seinen Sohn.
Die Kranken heilest du mit Wimpernschmerz,
Mit deinem Moschuchaar beruhigst du das Herz.
[5] Die Welt mit zwei Gesichtern kennet keine Huld,
Was traust und bauest du auf ihren hohen Werth?
[6] Wie lang sucht noch ein Aar wie du nach dem Gebein!
O weh! des Schattens, der auf Unverdiente fällt.
[7] Wo zu gewinnen ist, gewinnt es der Derwisch,
Verleih' mir Herr Derwischenbrauch, Zufriedenheit.
[8] Gieb nicht dein Herz den Schönen ohne Treu, Hafis!
Sie machen's dir wie mit Charesm, Samarkand.